Als die Fans des VfL Bochum im Ruhrstadion am Samstag noch laut „Bochum“ von Herbert Grönemeyer sangen, drehte die Stadionregie die Musik plötzlich runter. Dann folgte um 15.27 Uhr, kurz vor dem geplanten Anpfiff der Bundesliga-Partie gegen Borussia Mönchengladbach „eine wichtige Durchsage“ an die Gäste-Fans: „Bitte hängt die Zaunfahnen an den Fluchttoren ab, sonst wird das Spiel nicht angepfiffen“, sagte der Stadionsprecher.
Allerdings hatten die Gladbach-Fans auch um 15.34 Uhr noch nicht auf die Durchsage reagiert. Die beiden Mannschaften betraten den Rasen, doch der Stadionsprecher verwies noch einmal auf die Ankündigung von Schiedsrichter Felix Brych, das Spiel nicht anpfeifen zu wollen, solange die Fahnen an der Sicherheitsausgängen nicht entfernt wurden.
Die Profis der Gladbacher mussten auf die Fans einreden, erst zehn Minuten nach dem geplanten Spielbeginn um 15:30 Uhr lenkten die Anhänger ein und die Partie konnte starten. Aus Protest stellten die Borussia-Anhänger den Support zunächst ein.
Als wäre das nicht genug, wurde bei der Gladbacher Führung Pyrotechnik auf den Rasen geworfen. Wieder musste Brych die Partie für ein paar Minuten unterbrechen. Da die Rauchtöpfe teilweise direkt vor den eigenen Block geworfen wurden, fing eine Fahne Feuer. Die Flammen mussten von der schnell handelnden Feuerwehr gelöscht werden. Nach einigen Minuten konnte das Spiel weitergehen.
Ein Großteil der organisierten Fanszene schien daraufhin das Stadion zu verlassen, sodass die ersten Reihen des Gästeblocks frei wurden. Sie sahen nicht mehr, dass die Gladbacher schon zur Pause mit 3:0 in Führung gingen und am Ende mit 3:1 gewannen.
Dabei wäre genug Zeit gewesen, um zu reagieren. Wie RevierSport erfuhr, wurden die Fans schon weit vor Anpfiff darüber informiert, das "Nordkurve"-Banner umhängen zu müssen. Dabei sei es nicht um die Länge gegangen, sondern lediglich um die Platzierung.